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Kultur unterm Schmiedehammer
ein Beobachtungsprojekt über den Kunstverein Wien "Alte Schmiede"

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Über die Alte Schmiede

Über das Beobachtungsprojekt

Team

Ergebnisse der Beobachtung:

Kulturförderung

Förderung der AS

Förderungen durch die AS

Programm

Erstellung des Programms

Publikum

Wer ist das Publikum

Schwelle/Vermittlung

Rolle des Publikums

Pressetext

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Wie entsteht ein Kulturprogramm?

Unterteilt in 3 Schienen (Literatur, Musik & bildende Kunst) hat jede Schiene einen Programmverantwortlichen (Gremium), der für die Gestaltung des Programms zuständig ist. Die ungewöhnliche Situation des Hauses, nämlich drei Bereiche der Künste unter einem Dach zu vereinen, kann die Erwartung erzeugen, dass dort in größerem Umfang spartenübergreifende Projekte und Veranstaltungen stattfinden.
Eine solche Kooperation ist aber nicht, wie von uns angenommen, eine Zusammenarbeit in Form eines Cross-Over der Genre, sondern eher eine terminliche Abstimmung des Programms und gelegentlich auf ein Thema wie z. B. beim Länderschwerpunkt „Slowenien“. Denn das Bild, das sich uns darbot, war in Hinsicht auf Interdisziplinarität eher eines des Nebeneinanders, obwohl in den Interviews ein reger Kontakt zwischen den Kuratoren betont wurde. Man sieht sich wohl des öfteren, tauscht sich aus und schätzt sich auch gegenseitig, dennoch haben wir keine Veranstaltung gefunden, die in enger Zusammenarbeit der Kuratoren von zwei Schienen entstanden wäre. In der Musik-Schiene gibt es manchmal Veranstaltungen mit Text-Komponenten oder Text-Bezug (Experimentelle Rockopern, Jazz zu Neujahr – „To James Joyce“,...), seltener in der Literatur-Schiene Veranstaltungen mit Musik-Bezug (Texträtsel Musik – Autoren reagieren mit Texten auf ihnen unbekannte Musik, ...). Die Sparte Bildende Kunst stellt regelmäßig den Galerieraum für Musikaufführungen zur Verfügung und manche ausstellende KünstlerInnen bereichern ihre Vernissagen mit Live-Musik. In einem weiten Zeitrahmen von ein paar Jahren ist eine größere Reihe geplant, in der bildende Künstler mit Doppelbegabungen vorgestellt werden sollen. Allerdings kamen diese Information nur aus dem Bereich bildenden Kunst. Daraus folgt der Schluss, dass dafür noch keine Zusammenarbeit der im Haus vorhandenen kuratorischen Kompetenzen geplant ist.

Jeder dieser Programmverantwortlichen operiert also eigenständig bzw. unter Nutzung von Netzwerken aus ExpertInnen der jeweiligen Bereiche. Interventionen von seiten der Stadt Wien als Förderer gibt es nicht. Man vertraut hier auf die Expertise der Programmdirektoren.

Die AS verfolgt in erster Linie die Förderung von jungen KünstlerInen und erst in zweiter Linie ist sie darauf Bedacht, ein Unterhaltungsprogramm fürs Publikum zu bieten. Dieses Streben ist möglich, da die AS vollständig von der öffentlichen Hand finanziert wird. Dadurch ist man in der Lage, ein Programm anzubieten abseits von Quotendruck und Publikumsnachfrage, da sie nicht auf Eintrittsgelder für den Erhalt des Vereins angewiesen ist.

Die Programmgestaltung an sich für die Veranstaltungen erfolgt in Gesprächen mit Verlagen, KritikerInnen und den KünstlerInnen. Eine Rückkoppelung zum Publikum gibt es nur auf indirekten Weg. Denn das Veranstaltungsprogramm entsteht nicht primär nach den vermuteten Publikumswünschen sondern durch Auswahl, der von den Kuratoren als förderungswürdig und interessant erachteten KünstlerInnen. Dies wir unter anderem damit begründet, da sich sonst im Extrem ein Programm ähnlich „dem Donauinselfest oder dem Musikantenstadel“ ergäbe.