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Kultur
unterm Schmiedehammer |
Ergebnisse der Beobachtung:KulturförderungProgrammErstellung des Programms Publikum |
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PRESSEINFORMATION Kunst / Kultur / Alte Schmiede /
(Wien, Donnerstag 04.12.2003) Exemplarisch am Wiener Kunstverein „Alte Schmiede“ soll dargestellt werden, wie ein Kulturprogramm entsteht und sein Publikum findet. Welche Akteure dürfen dabei mitspielen? Drei StudentInnen gehen im Rahmen eines Projektes für das Studium Integrale (Lehrgang am Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung) diesem Thema nach. Mittels einer Beobachtungsstudie und Interviews wird das Zusammenspiel von Veranstalter, Kuratoren, Künstlern, der Stadt Wien und natürlich des Publikums unter die Lupe genommen. Wozu Kulturförderung? „Die Alte Schmiede ist in Wien ein Unikum ..... Kunstförderung ist wichtig, da die Stadt ansonsten um einiges ärmer wäre.“ so ein Mitarbeiter der MA7. Die Besonderheit der Alten Schmiede liegt in ihrem breiten Angebot. Drei Schienen – Literatur, Musik und bildende Kunst – werden hier unter einem Dach vereint. Die Alte Schmiede bietet auch einen Raum für neue, junge, zeitgenössische Kunst, die (noch) kein Massenpublikum hat und daher keine „Gewinnsache“ ist. Damit Kunst abseits von Mainstream sich dennoch entwickeln und florieren kann, erhalten Vereine wie die Alte Schmiede von der Magistratsabteilung für Kunst und Kultur ihr jährliches Budget. Wie entsteht ein Kulturprogramm? Die Gestaltung eines Veranstaltungsprogramms macht einen wichtigen Teil der Tätigkeit solcher Vereine wie der Alten Schmiede aus. Zum Unterschied zu vielen anderen Veranstaltern muss sich die Alte Schmiede bei der Programmgestaltung nicht zwangsläufig nach der Publikumsnachfrage orientieren, da sie sich nicht aus Eintrittsgeldern finanzieren muss. Gerade deshalb stellen sich hier folgende Fragen: „Wer sind die Entscheidungsträger und was die Entscheidungskriterien dafür, welche Bereiche der Kunst, Musik oder Literatur im Programm der Alten Schmiede Platz finden?“ und „Inwiefern besteht dennoch Interesse an der Meinung oder Raum für Feedback des Publikums?“ Wie hoch ist die Schwelle zur Kunst? Zweck der staatlichen Förderung ist auch, den BürgerInnen ein möglichst breites Angebot an Kultur zu liefern und allen – auch finanziell schlechter Gestellten – den Zugang zu ermöglichen. Die Alte Schmiede wird dem dadurch gerecht, dass bei den meisten Veranstaltungen der Eintritt frei ist. Damit soll die Schwelle niedriger und Kunst nicht nur zur Sache einer Elite gemacht werden. Aber existiert nicht noch eine andere Art von Schwelle bei der Vermittlung von Kunst? Will man Kunst auf hohem Niveau anbieten, erreicht man damit meist nur einen erlesenen Kreis mit bestimmten Vorkenntnissen und gewisser Bildung. Durch den freien Entritt wird Kunst zwar prinzipiell für alle zugänglich gemacht, durch den künstlerischen Anspruch ist die Schwelle aber für viele recht hoch angesetzt. Daher bleibt die Frage, ob Kunst eine Angelegenheit der gebildeteren Schicht und somit doch einer Elite ist. Die Ergebnisse werden am 29. Jänner 2004 im Wiener Rathaus präsentiert und in einem Artikel (www.kulturuntermschmiedehammer.at.tc) veröffentlicht.
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