Eva Beierheimer & Miriam Laussegger
Aldo Giannotti
Markus Hofer
Richard Jochum
Roman Pfeffer
Wendelin Pressl
Stylianos Schicho
Kamen Stoyanov
Nita Tandon
ubermorgen.com
Rita Vitorelli
19.Mai bis 30.Juni.2009
Die Ausstellung "flavors of Austria" war eine der beiden Eröffnungs-Ausstellungen der brandneuen "the Art Foundation". Wir hatten bereits am Eröffnungsabend deutlich über 2.000 Besucher. Da die Ausstellung auch Teil des VIP-Programms der Athener Kunstmesse "ART-ATHINA" war, hatten wir auch noch weiteres teilweise international angereistes Fachpublikum.
Durch die absolut zentrale Lage im Herzen Athens zwischen der Akropolis, Monastiraki-Metro-Station und Psirri, und eine breite Medienpräsenz haben über die Gesamtdauer mehrere tausend Besucher die Ausstellung gesehen.
| Aldo Giannottis Arbeit "Self portrait with a black telephone" war die ersten drei Tage der Ausstellung ans Telefonnetz angeschlossen (später ersetzt durch ein Video das diese 3 Tage dokumentierte). Mit nur einer Taste auf dem Telefon kann man aussschließlich die Mutter des Künstlers anrufen. Im Gespräch mit ihr ist eine sehr spezielle Möglichkeit sich ein Bild vom Künstler zu machen. Direkt vor dem Telefon wurde die Foto-Arbeit "An angle of 180 degrees is a straight line or half a circle" gezeigt, welche die Mutter des Künstlers kopfüber abbildet. |
| Nita Tandon zeigte 6 Stücke aus Ihrer Serie "automats". Es sind Positiv-Abdrücke aus Beton von den Gummi-Matten die man in Autos im Fußraum der Passagiere findet. Der Titel ist auch ein Wortspiel das sich auf den Prozess der Vervielfältigung bezieht, der ja ihrer Serie aber auch der industriellen Produktion zugrundeliegt. Die Muster die uns sonst als schwarzer weicher Gummi unter unseren Füßen begegnen sind hier in hartem Beton und unterschiedlichen Farbtönen senkrecht an der Wand. |
| Roman Pfeffer war vertreten mit einer Video-Installation "ohne Titel" als auch "Monk‘s Mark Rothko", ein print on canvas, der die sprachliche Abstraktion eines Bildes zurück auf die Leinwand bringt. Das Video zeigt den Künstler wie er mit einer Stichsäge einen Kreis um sich herum in den Boden sägt und schließlich zusammen mit dem Stück Holzboden wegbricht. |
| In der Mitte des großen Galerieraumes zeigten wir die Skulptur "Wiener Laokoon Gruppe" von Markus Hofer. |
| Sowohl im den Titel als auch durch den ironischen Remix von Thonet-Möbeln passte dieses Objekt ausgezeichnet in das Ausstellungskonzept. Es zeigt sich darin die Arbeitweise des Künstlers, die gegebene Formen aufgreift aber in überraschender Weise entgegen unseren Seh- und Denkgewohnheiten erweitert. |
| Die erste der beiden Arbeiten von Richard Jochum ist ein Videodo-Tryptichon "IndexFinger #1-3". Diese "photographischen" Video-Portraits ironisieren die Geste des erhobenen Zeigefingers anhand von bekannten Motiven aus der Kulturgeschichte. |
| Die Gruppe ubermorgen.com, die aus dem Paar Liz Haas und Hans Bernhard besteht, hatte in der Ausstellung zwei Bilder aus der Serie "9-11.gif" und das Video "[V]ote-Auction, 2000" (Ein sehr kontroverser 30-minütiger Bericht, Diskussion und Interview mit den Künstlern auf CNN, der ausgelöst wurde durch ein webangebot das die Gruppe geschaffen hatte: während der Präsidentenwahl in den USA 2000 konnten Wähler auf ihrer plattform ihre Stimme versteigern oder die Stimmen anderer ersteigern. Das hat natürlich eine juridischen und auch eine mediale Auseinandersetzung nach sich gezogen). An beiden Arbeiten ist abzulesen wie diese Künstler politische Themen aufgreifen und formal mit den Mitteln der aktuellen Medien bearbeiten. Das Video belegt auch wie erfolgreich sich durch media-hacking ein Publikum jenseits der üblichen Grenzen bildender Kunst erreichen lässt. |
| Links sieht man Wendelin Pressls Fotoarbeit "AIRLINES" und rechts davon 3 Fotos die zusammen mit dem Objekt am Tisch zur Serie "PANEM & CIRCENSES" gehören. Das Werk des Künstlers setzt sich oft mit Chaos, Ordnung und deren Grenzflächen auseinander - die beiden ausgewählten Werkserien aus denen die obigen Arbeiten stammen sind verbunden durch eine Ästhetik des Chaos der Linien wie sie immer wieder bei Wendelin Pressl zu finden ist. |
| Der Blickwinkel in den Bildern von Stylianos Schicho ist immer von oben auf die Figuren gerichtet, möglicherweise aus der Postition einer Überwachungskamera. Immer wieder geht es ihm um Beobachtung und Selbst-Beobachtung. Zu sehen sind Personen aus seinem persönlichen Umfeld und er selbst - aus Situationen der täglichen Routine oder der Pop-Kultur gerissen werden sie oft in einer leicht absurden Weise rearrangiert. Die Gesichtsausdrücke und Haltungen oszillieren zwischen eigenartiger Ernsthaftigkeit, Ablehnung gegenüber dem Beobachter und satirischer Übertreibung. |
In der Mitte sieht man den Beitrag von Rita Vitorelli, die hier entgegen der Malerei die man von Ihr kennt, mit einem scheinbar entgegengesetzten Material gearbeitet hat, mit Spiegelfragmenten. Dennoch findet sich auch in dieser Arbeit das Auschnittartige und die Lenkung des Blicks auf Orte die zum Übersehen einladen. Im Außenraum rund um die Ausstellung waren noch weitere Spiegel-Fragmente an der Architektur angebracht. |
| Die Installation von Christian Eisenberger besteht aus 3 Teilen: Oben im Dachstuhl ist einer seiner cocoons, Aus dem Dachstuhl hängt eie Lichtgalgen und an der Wand ist ein Hakenkreuz aus roten Wasserwaagen (mehr zu dieser Arbeit - hier). |
| Der Lichtgalgen hing direkt über der Öffnung für die zweite Treppe die aus der Galerie hinunter führt. |
| Miriam Laussegger und Eva Beierheimer präsentierten eine Arbeit aus Ihrer gemeinsamen Serie deren webpräsenz unter worte.at gefunden werden kann. Eine Ironisierung des Sprachgebrauchs im Kunstkontext, des Königs neues Mäntelchen steht auf einer meterlangen Tapete aus Worten die uns in den Begleittexten zu Kunst immer wieder begegnen. Auf der website kann man selbst Worte ergänzen und Texte automatisch generieren lassen. |
| Die dritte Position die sich mit Sprache als Übertragungsmedium von bildender Kunst auseinandersetzt (neben den vorgenannten von Beierheimer und Lausegger und der von Roman Pfeffer) ist die von Kamen Stoyanov gezeigte Arbeit "Which one should I buy?". Er hat 2 Galerien eingeladen einem Sammlerehepaar jeweils ein Kunstwerk anzubieten, ohne es visuell auch nur durch ein Foto vorzuzeigen. Das Sammlerpaar etscheidet über den Kauf ausschliesslich anhand von sprachlich weitergegebener Information per chat. Zu sehen ist ein Video das den Prozess dokumentiert und im Raum schwebend waren die chat-Protokolle aufgehängt. |
| Ausgewählte Presse zur Ausstellung "flavors of Austria": KATHIMERINI, 2009-06-06 (Bild) KATHIMERINI (English Edition), 2009-06-09, (link / Bild) ozon, June 09, Issue 69, (Bilder) athinorama magazine, (Bild) unidentifiziertes magazin, (Bild) e-go, 2009-Mai, (link / Bild) Kolonaki-Press, 2009-Mai, (link / Bild) Griechenland Zeitung, 2009-06-03, (link / Bild) Kleine Zeitung, 2009-05-19, (link / Bild) Griechenland aktuell 2009-05-28 (PDF) |
