Natürlich wurde der Ausnahme-Stellung diese Symbols bei den kuratorischen Überlegungen Rechnung getragen und besonders sorgfältig abgewogen ob das Objekt gezeigt werden soll und kann. Es wurde dann entschieden, an diesem Ort in Athen und für den Kontext dieser Ausstellung das Objekt zu zeigen. Natürlich kann die Konfrontation mit dem Symbol der Täter (dem Symbol unter dem Für mich illustriert dieses aus Wasserwaagen (viel mehr als nötig wären um es an der Wand auszurichten) zusammengesetzte Objekt einen sich krankhaft verselbständigenden Wunsch nach einer (fatalen Interpretation von) Reinheit/Fehlerlosigkeit/Einfachheit/Ordnung/Klarheit (und somit auch Unangereifbarkeit/Sicherheit). Es ist die Suche nach einer letztgültigen, sicheren und unangreifbaren Position, wie sie totalitäre Ideologien verfolgen. Ein Versuch, der unter anderem ignoriert, daß Gleichgewichte in der realen Welt, in der auch eine Zeitachse existiert, immer dynamisch sind. In einer zunehmend komplexen, vernetzten, in unendlichen Wechselwirkungen undeterminierbaren Welt besteht die Versuchung dadurch verursachten Verunsicherungen mit "PatENDlösungen" (siehe Paul Watzlawick) zu begegnen. Die Suche nach einem scheinbaren "Heil" in "sauberen/klaren/letztgültigen Lösungen" kann in Katastrophen münden. Unter anderem, weil solche Herangehensweisen zu Kompromissunfähigkeit und Inflexibilität führen und nicht in der Lage sind sich selbst zu relativieren. Auch in einer Ausstellung braucht Kommunikation zumindest einen Sender und einen Empfänger - Gestalter und Publikum. Die Entscheidung dieses Objekt zu inkludieren sehe ich nicht als "letztgültig", sondern scheint mir für den Kontext diese Ausstellungortes (taf in Athen) passend, was sich zumindest soweit bestätigt hat, als uns keine Mißverständnisse bekannt geworden sind - über die gesamte Ausstellungsdauer. Die Frage nach der Inkludierung diese Objekts in die Ausstellung nicht "endgültig für jeden Ort" zu beantworten sondern vom jeweiligen Austellungsort/Kontext abhängig zu machen drängt sich aus obiger Interpretation des Werks beinahe auf. Unterschiedliche Denkweisen beim Hängen von Kunst, kommen mir bei diesem Objekt in den Sinn. Das eine Extrem wäre der Versuch die Wandfläche penibel mit Hilfe von Messung, Rechnung und Regelwerk "perfekt" aufzuteilen. Der Versuch die ästhetische Wirkung den objektivierbaren Methoden der Mathematik und Geometrie anzuvertrauen und dadurch möglichen Unsischerheiten zu entfliehen. Auf der anderen Seite gibt es auch die Möglichkeit darauf zu vertrauen, daß das Augenmaß auch der Wahrnehmung
durch Menschen am besten gerecht wird...
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